Orgel
Schon vor 1840 müssen sich in der Kapelle zwei kleine Orgeln befunden haben, wie den Aufzeichnungen der Familienchronik Schmid entnommen werden kann. Darin heisst es: «In unserer Capelle waren zwei kleine alte Orgelein, eines schlechter als das andere, sodass man öfter einsmals mitten im Gottesdienst derweilen gar nimmer orgeln konnte. Da sagte mein Mann, man müsse sich schämen, so wolle er es nicht mehr, er wolle sich erkundigen um eine andere Orgel…»
So wurde im Jahre 1840 die Empore eingebaut, um eine von Alberick Zwyssig konzipierte und von Franz Xaver Bloch aus Aesch BL gebaute Orgel zu platzieren. Doch der schöne Orgelklang währte nur ein paar Jahrzehnte: Vermutlich aus Geldnöten wurde diese Orgel um 1900 wieder verkauft. Sie gelangte 1926 – nach einer wahrhaften Odyssee – ins Instrumentenmuseum der Universität Leipzig. Obwohl im zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde das Instrument originalgetreu wieder restauriert und befindet sich auch heute noch in einem guten, spielbaren Zustand.
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Lange Jahre war die Schlosskapelle ohne Orgel, bis der Kapellenverein 1981 anlässlich der letzten grossen Restaurierung der Schlosskapelle (1985 bis 1987) beschloss, wieder eine Orgel einzubauen. Der Grundriss des Vorgängerinstrumentes war aus der Balkenteilung der Empore und den erst später eingesetzten Brüstungsteil noch ersichtlich. Die Idee war, anhand der gefundenen Unterlagen zur alten Bloch-Orgel das neue Instrument identisch zu rekonstruieren. Da diese für den neuen Verwendungszweck eindeutig zu gross war, wurde in Anlehnung an das Original eine kleinere Orgel entworfen. Die Firma Hauser Orgelbau verzichtete dabei auf das Untergehäuse, dafür wurde das Obergehäuse etwas höher und schmaler gearbeitet.